Anspruchslosigkeit

Bitte genau hinhören, es wird alles gesagt was wir Wissen müssen.

In den gestrigen Medienberichten über die Affäre Graf. Der 3. Nationalratspräsident – eine der höchsten Funktionen in diesem Staat – findet nichts dabei, dass seine Mitarbeiter beim deutschen Aufruhr Versand – der Nazi Devotionalien verkauft – Kunden sind. Waren ja damals noch jung die Buberln und haben nichts ungesetzliches bestellt. Politische Verantwortung, moralische Grenzen, nein. Er distanziere sich von dem Nazidreck und „sehe keinen Grund den Aufruhr Verlag zu unterstützen“ (sic!!!). Tolldreist, dummdreist auch sonst die Parteiaussendung der FPÖ dazu.

Den beiden anderen PräsidentInnen und der Regierung genügt das. Hat sich ja – mittlerweile zum wiederholten male – distanziert der Herr Graf.

In den letzten Jahren mussten wir uns an einiges unappetitliches gewöhnen. Jetzt auch an Saalschützer die Nazi Devotionalien beziehen als Mitarbeiter in der gesetzgebenden Körperschaft, und Präsidenten die sich solches Personal holen. Wir sollten es nicht tun.

Wie der Herr Graf unterschiedliche Meinungen in seinem Einflussbereich handhabt, war im Standard anlässlich der Geschichte um den von ihm präsidierten Fußballverein nachzulesen. Zwei junge Spielerinnen die es gewagt hatten an einer Kundgebung gegen seine Bestellung als NR Präsident teilzunehmen wurden flugs aus dem Verein entfernt.

Heute habe ich dann ein wirklich beruhigendes Argument im KURIER gelesen. Die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller sagt auf die Frage ob sie sich tatsächlich eine Koalition mit der FPÖ auf Landesebene vostellen könne „es hat in den letzten Jahren keine menschenverachtenden Ausfälle gegeben, das muss man den handelnden Personen auch als positiv anrechnen“. Was so alles schon reicht um in Bundes- bzw Landesregierungen zu kommen, oder ins Präsidium des Nationalrat.

Das wirklich beunruhigende ist, dass außer dem Bundespräsidenten, den Grünen und einigen kritischen Intellektuellen und journalistInnen das alles niemanden mehr so wirklich kratzt.

Warum mir immer dem Pater Niemöller sein Gedicht einfällt, das beginnt mit „Als die Nazi`s die Kommunisten holten habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist“ und sinngemäss endet mit „als die Nazi`s mich holten, gab es niemanden mehr, der protestieren konnte“ weiß ich auch nicht.

zum Gedicht von Pater Niemöller:
http://www.schindlers.at/2008/03/10/als-die-nazis-die-kommunisten-holten/

Update 21.1.2009:
>>> Graf ortet Mobbing

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