(Rohbericht)
Die eingehenden Erhebungen beruhen auf den Beobachtungen während eines ganzen Konzerts, einschließlich der zwischen den beiden Teilen befindlichen Pausen, dem das Projektteam von AA beiwohnte. Selbstverständlich wären die betreffenden Mitglieder von AA völlig unvoreingenommen, was sich daraus ergibt, dass sie bisher keine Musik geschweige ein Konzert mit jener Art von Musik gehört hatten, die üblicherweise von den Wiener Philharmonikern dargeboten wird. Es wurden als Kenndaten definiert. Zahl der Oboisten, Zahl der Geiger, Notenlänge, Wiederholung von Passagen. Im einzelnen ergaben sich1 daraus folgende Empfehlungen:
1. Die vier Oboisten haben sehr lange nichts zu tun. Ihre Zahl sollte geklärt und die Arbeit gleichmäßig auf das ganze Orchester verteilt werden, damit Arbeitsspitzen vermieden werden.
2. Die 12 Geigen spielen alle das gleiche. Das ist unnötige Mehrfacharbeit. Diese Gruppe sollte drastisch verkleinert werden. Falls eine größere Lautstärke erwünscht ist, lässt sich das durch eine handelsübliche elektronische Verstärkeranlage erreichen.
3. Das Spielen von Zweiundreißigstel-Noten erfordert zu hohen Aufwand. Es wird empfohlen, diese Noten sämtlich in den nächstliegenden Sechzehntel-Noten zusammenzufassen. Man könnte dann auch Musikschüler und weniger qualifizierte Kräfte beschäftigen.
4. In einigen Punkten wird zu viel wiederholt. Die Partituren sollten daraufhin gründlich durchgearbeitet werden. Es dient keinem sinnvollen Zweck, wenn ein Horn eine Passage wiederholt, mit der sich bereits die Geigen unmittelbar vorher beschäftigt haben. Werden alle redundanten Passagen eliminiert, dann dauert das Konzert, das jetzt zwei Stunden in Anspruch nimmt, nur noch ca. zwanzig Minuten, so dass die Pause wegfallen kann. Damit ergeben sich Einsparungen sowohl bei der Saalmiete als auch bei dem sonstigen Personal des Konzertsaals.
5. Der Dirigent des Orchesters wurde um eine Stellungnahme ersucht. Er konnte die grundsätzliche Berechtigung dieser Empfehlungen nicht bestreiten. Zu seiner Entschuldigung führt er lediglich an, dass er nur Ausführender und für die Partitur ein gewisser Ludwig van Beethoven verantwortlich sei. Setzt man sich über diesen Einwand, der auf zu geringe Bereitschaft bzw. Qualifikation des Dirigenten zur konstruktiven Mitarbeit an dieser Reform schließen lässt, hinweg, so kann zusammenfassend festgestellt werden, dass durch das aufgezeigte Einsparungspotential ein Großteil der Kosten dieser Evaluation abgedeckt werden könnte, wodurch bei unverwässerter Umsetzung der angeführten Empfehlungen eine nicht nur weitgehend aufkommensneutrale Reform der Wiener Philharmoniker, sondern auch mittel- und langfristig nachhaltige finanzielle Einsparungen möglich wären.
Arthur Anderson und Mitarbeiter eh.
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LOL, das klingt leider alles wahr, ich hab das ähnlich in einem (kreativen) großbetrieb erlebt
😉