Eigentlich wollte ich einen richtig tiefschürfenden, ja revolutionären Artikel zu diesem Thema schreiben. So einer wo die Weisheit aus jedem Buchstaben rauslugt. Es ist wirklich schwer für mich zuzusehen, wie wir in unserer Gesellschaft noch immer dem alten (und offensichtlich falschem) more of the same nachhängen, noch immer überkommenen und nicht nur ökologisch schädlichem Wachstumsfetischismus huldigen, eine schon lange anstehende grundsätzliche Reform des Bildungssystems aufschieben, über Migration nur als Gefahr und nicht als Chance und gleichzeitig Notwendigkeit reden usw.
Und die Politik – die die nicht nur Ressentiments fördert – zaudert, oder steckt Geld in die Autoindustrie und die Banken. Geld das damit nicht nur überkommene (und im Falle der Autoindustrie den ökologischen Supergau herbeiführenden) Strukturen konserviert, sondern uns auch fehlen wird. Bei den Sozialleistungen und bei nötigen Investitionen in nachhaltige Bereiche bzw gesellschaftliche Aufgaben (die in Industrie und Gewerbe und auch im Dienstleistungsbereich mehr Arbeitsplätze als die perfekt rationalisierten Dinosaurier bringen würden).
Zeit und Chance für einen grundsätzlichen Wandel finde ich.
Zwei Anlässe zwingen mich dazu die Entwicklung der alles revolutionierenden Theorie noch etwas aufzuschieben, und heute schon was dazu zu schreiben:
- ganz aktuell: Ich muss die Lektüre des heutigen Standard dringend empfehlen. Ein wirklich umfassender Schwerpunkt mit vielen Artikeln rund um das Thema „Gibt es Positives an der Krise?“ aus verschiedenen Blickwinkeln von ausgezeichneten AutorInnen
- für nächsten Samstag 28.März ist für 13h eine Demonstration ab Wien Westbahnhof geplant
Motto: „Wir zahlen nicht für eure Krise!“
„Wir brauchen einen New Deal der allen Menschen zugute kommt und Geld für Bildung, Wissenschaft, Pflege, Gesundheit, Soziales & Klein- und Mittelbetriebe zur Verfügung stellt.“
aufrufen dazu tut ein beeindruckend breites Bündnis von Grünen, Sozialorganisationen, Gewerkschaftern, kirchlichen Organsiationen
siehe dazu:
Die Gruppe dient dem Zusammenstellen einer mobilen Tanzeinheit für die Demo „Wir zahlen nicht für eure Krise“ am 28. März 2009.
Der Slogan „bewegt euch!“ dient als Aufforderung an die politische Vertretung, sich in ihren Standpunkten zu bewegen sowie am G20 Anfang April ebenfalls etwas zu bewegen in Richtung zukunftsfähiger Wirtschaft und Gesellschaft.
Wir suchen tanzfreudige Menschen, die gemeinsam auf der Demo für Bewegung sorgen!“
Der weise, alles revolutionierende Beitrag folgt noch in diesem Jahrhundert 😉
Lieber Manfred,
herzlichen Dank, dass du das Thema aufgreifst. Und so schön auf den Punkt bringst!
Ich kenne das mit dem „alles revolutionierenden Beitrag“, den man schreiben will, in letzter Zeit auch sehr gut. 🙂 Und hab immer mehr den Eindruck, dass eigentlich eh schon alles gesagt ist. Dass es „nur“ 😉 noch umgesetzt werden muss.
Ich bin überzeugt davon, dass dabei auch symbolische Schritte durchaus Wirkkraft entfalten können. In diesem Sinne auch die „Tanzschritte“ von „bewegt euch!. Auch darüber könnte ich theoretisch ganz viel schreiben, praktisch wirds wohl derzeit bei den Vorbereitungen der mobilen Tanzeinheit für den 28. März bleiben!
Mit bewegten und bewegenden Grüßen
Ira