Hannes Schmidl 1950 – 2009

Hannes

Ich trauere um meinen guten Freund Hannes Schmidl, der in der Nacht auf gestern nach sehr langer, schwerer Krankheit verstorben ist. Er war mir ein jahrelanger liebenswerter und außerordentlich gescheiter Kollege. Er war mir aber auch jahrzehntelang ein toller Freund, beeindruckend hilfsbereit, geschickt, witzig und gescheit. Er war mir außerdem ein Vorbild in dem er trotz jahrzehntelanger schwerer Krankheit nicht nur mit dieser und mit den Schmerzen gelebt hat, sondern ein lustvolles, spannendes, abwechslungsreiches Leben geführt hat.

>>> zum Kondolenzbuch:

>>> meine Abschiedsrede in der Lueger Kirche am Wiener Zentralfriedhof:

https://schindlers.at/2009/09/11/abschied-von-hannes-schmidl/

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Noch einmal leben

Nur noch morgen zu besichtigen:

Die Galerie Westlicht in 1070 Wien, Westbahnsttasse 40 zeigt beeindruckende Fotos und Texte zum Thema Leben und Sterben. Die s/w Porträts jeweils vor und nach dem Tod zeigen berührende Gesichter, begleitende Texte erzählen von der Geschichte dieser Menschen.

Ein Buch zur Ausstellung „Noch mal leben vor dem Tod“ ist um € 41,10.- in der Galerie zu erwerben.

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mein Liegetrike „Mad Max“

Die Fotos sind leider nicht übermässig gelungen, aber seit heute ist es meines, das Liegedreirad Mad Max von Steintrike. Und diese Freude muss ich schon hinausposaunen :-). Nächste Woche hat das Gefährt dann auch einen Elektrohilfsmotor, verstellbare Kurbelarme für mein nicht ganz streck- und beugbares Knie und Krückenhalter und dann gehts los 🙂

Den Motor baut Martin Köck von elfkw ein, das Zubehör kauf ich natürlich bei meinem Lieblingsradhändler Michael Ferdiny von der Ciclopia.

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Liza Marklund, Kalter Süden

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ÖBB sperren kritische Website für Mitarbeiter

aus futurzone.orf.at:

Ein Armutszeugnis sondergleichen für das Management. Die ÖBB brauchen als großes Dienstleistungsunternehmen auch kritische KundInnenrückmeldungen wie einen Bissen Brot:

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ließen für ihre Mitarbeiter den Zugang zu einer ÖBB-kritischen Website sperren. Begründet wird der Schritt damit, dass sich die Mitarbeiter dort stundenlang während der Arbeitszeit aufgehalten hätten…..

weiterlesen:

http://futurezone.orf.at/stories/1607226/

Die gesperrte Website ist hier zu finden:

http://www.bahnforum.info

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Standplatzpolitik ist Verkehrspolitik

taxi

Ich bin ja nicht erst seit dem ich schwer gehbehindert bin ein häufiger Benutzer von Taxis. Den Verkauf meines letzten Autos – das muss auch schon bald 25 Jahre hersein :-0 – hab ich nie bereut. Carsharing nutze ich, brauche es aber viel seltener als ich dachte. U-Bahn, Autobus, zunehmend wieder mehr Strassenbahn (kurze Fusswege, was zum rausglotzen ;-), aber leider oft noch hohe Stufen) und Bahn sowie früher und bald wieder leidenschaftlich das Fahrrad, alle auch bei Alltagswegen dafür umso öfter und lieber.

flexibler Kombiverkehr in der Stadt:

Das hat vorwiegend bequemlichkeits- aber auch ideologische Gründe. Ich halte es nach wie vor für groben Unfug wenn ein Mensch das 10 – 20 fache seines Körpergewichtes umschnallt (mit entsprechendem Raumverbrauch) um sich fortzuwegen. Intelligente Verkehrslösungen schauen für mich anders aus. Nun war und bin ich auch kein Purist und schätze durchaus Bequemlichkeit. Eine – von vielen – Möglichkeiten im Stadtverkehr rasch und kostengünstig voranzukommen ist die Kombination Öffentliche Verkehrsmittel und Taxi. Grosse Strecken quer durch die Stadt mit der U-Bahn (meist schneller als mit Auto) oder mit den neuen Durchstichlinien 1 oder 2, und die restlichen paar km mit dem Taxi. So mache ich das z.B. bei einem regelmässigen Weg auf den Wilhelminenberg. Mit der U 3 bis Endstation Ottakring und den restlichen kurzen Weg auf den Berg mit dem Taxi (4,50€  bis 8€; Erklärung für die grosse Differenz folgt). Zurück zuckle ich im übrigen mit dem 2er, schau bequem beim Fenster raus (manchmal Musik oder eine alte Ö1 Sendung hörend) durch die Stadt fast bis ganz nach Hause. Dauert auch nicht viel länger.

NetzplanUBahnPlan U-Bahn und S bahn in Wien von Horst Prillinger

Taxistandplätze an den U Bahn Endstationen:

Nun würde ich mir erwarten, dass mehr Leute so denken und damit korrespondierend an jeder Endstelle (und grossen bzw Umsteigrelationen) von U Bahn oder S Bahn direkt vor der Tür ein Taxistandplatz ist. Sie haben es schon erraten, dem ist – nicht nur in Ottakring – nicht so. Nachdem ich bei Dingen die ich für wichtig halte mich mit solchen Tatsachen nicht gerne zufrieden gebe, bin ich dem etwas nachgegangen.

Es gab einmal einen Taxistandplatz an der U 3 Ottakring (direkt unter der Brücke). Lt. übereinstimmenden Aussagen von mehreren TaxilenkerInnen, der Innung und der Funkzentrale: „Der ist nicht gegangen“. Da stimmt doch was nicht. Ich kann nur vermuten, dass der Standplatz schlecht ausgeschildert, schwer zu finden und noch nicht bekannt war. Aber es sagt wahrscheinlich auch was über das Nutzungsverhalten von Verkehrsmitteln in Wien aus. Das gibts doch gerade an der Station nicht, dass da nicht viele Menschen (auch mit schweren Taschen) ankommen, für die die Kombination U Bahn /Taxi eine effiziente und kostengünstige Variante darstellt. Und auf Wien hochgerechnet ist das für mich ein Beleg, dass sich viel zu viele Menschen auch an Hand dieser Überlegung  die Frage stellen könnten, ob sie mit einem intelligenten Mix (Carsharing, Öffis, Taxi, Rad, zu Fuss..) nicht „besser fahren“ würden.

U 3 Ottakring, ein Praxisbeispiel:

An Hand meines konkreten Reisewunsches auf den Wilhelminenberg hab ich dann den nächstliegenden Taxistandplatz in der Weinheimergasse (ca 400 meter (sic!) von der U 3 im nowhereland gefunden, mir nachdem ich einmal hingehatscht bin die Standplatznummer rausgesucht, im iPhone eingespeichert und alles war gut ;-). Ich bin aus der UBahn ausgestiegen, bis zur Thaliastrasse (Ecke Weinheimergasse) vorgegangen und hab von dort das Taxi an diese Ecke bestellt.

Einschub: Warum kein Funk? Erstens weil doch deutlich teurer und zweitens ist es nicht möglich ein Taxi beim Funk zB zu Endstelle U 3 bei der Thaliastrasse zu bestellen. Ich muss eine Hausnummer oder eine Ecke wissen.

Das ging eine Zeitlang gut, bis plötzlich mehrmals das Telefon des Standplatzes kaputt war (tutututut). Dann hat mich die Geschichte langsam zu ärgern begonnen, als ich bemerkte, dass das wochenlang niemanden interessiert. Da stehen TaxilenkerInnen am Standplatz das Telefon läutet nie und es fällt ihnen nichts auf?  Auch die die ich dann drauf aufmerksam gemacht habe, sahen offenbar keine Veranlassung das weiterzugeben.

auf Erfolg angelegt?

Ich hab dann der Innung geschrieben und bin dann auf einige erstaunliche Dinge draufgek0mmen. Die Innung hat mein Mail an die Fa. Taxitel GmbH weitergeleitet die offenbar im Eigentum von 40 100 (die mittlerweile auch 60 160 übernommen haben) steht. Ob man da nicht den Bock zum Gärtner? Ist ernsthaft zu erwarten dass eine Firma die von den Funkgebühren lebt sich unheimlich reinschmeissen wird um Standplatztelefone zu erhalten – oder gar deren Bekanntheit und Erreichbarkeit zu forcieren – die ihnen Geld beim Funk wegschnappen? Das System ist auch so gemacht, dass man vermuten kann, sie wollen gar nicht dass es funktioniert. Eine Taxilenkerin hat mir erzählt, sie muss sich für das Standplatztelefon einen Schlüssel um eine jährliche Gebühr kaufen.  Das heisst auch, dass unter Umständen drei Taxis am Standplatzz stehen und keine/r der LenkerInnen hat einen Schlüssel zum Telefon. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie sehen das Telefon läutet und keiner geht hin :-o.

Das Telefon hat dann in der Woche drauf am Standplatz auch geläutet, hurra es ging auch wer hin, aber der/die LenkerIn hat mich nicht gehört.Worauf ich wieder geschrieben habe, es wurde wieder weitergeleitet, seither hab ich nicht mehr probiert……

Wegen meiner Frage warum der Standplatz nicht bei der U Bahn Endstelle angesiedelt ist, hat mir die Innung geschrieben, sie werde mit der Bezirksvorstehung Ottakring Kontakt aufnehmen.

Das mag jetzt alles nach normaler täglicher Bürokratie klingen, und es gibt viele Möglichkeiten ökologisch nachhaltige Verkehrspolitik zu betreiben. Manchmal erkennt man politischen Willen auch an Massnahmen die nichts kosten.  Taxiinnung und die Stadtpolitik wären gut beraten sich auch an Hand kleiner Massnahmen wie dieser ein offensives Konzept zur Förderung eines solchen Mischverkehrs Öffis – Taxis auszudenken, und auch mit entsprechenden Massnahmen zu forcieren.

qando

Nutzung Smartphones (iPhone) zum anrufen beim nächsten Standplatz:

Dass die Innovation in diesem Bereich noch nicht wirklich  zu Hause ist, fällt mir dann an Hand der Nutzung meines iPhone ein. Ich glaub es gibt derzeit schon 50 000 Applicationen im Apple Store. Eine Stärke des iPhone und eine Chance für viele sinnvolle Dienste ist das eingebaute GPS und damit die Möglichkeit seinen eigenen Standort zu bestimmen . Das nutzen viele Programme. Ich kann meinen Weg vom „aktuellen Ort“ zu Fuss, mit dem Auto und mit Öffis sehr rasch und einfach planen (Maps auf Basis der Daten von Google Maps), mit dem Programm „arround me“ find ich die nächste Apotheke, Bankfiliale, Bar, Restaurant, Qype Radar (die mobile Version der neuen „Mucha“) zeigt mir Geschäfte, Restaurants in der Region mit Kundenbewertung, PowerSearch den nächsten Bankomaten, lei`wand das nächste Kino. Die Wiener Linien haben mittlerweile auch eine sinnvolle wenn auch ausbaubare fahrplanabfrage beauftragt. Warum gibt`s das nicht für den nächsten Taxistandplatz? Offenbar kümmert sich die Innung nicht drum, dass die Daten (Adressen und Telefonnummern) in den entsprechenden Datenbanken aufscheinen.

meine Übergangslösung:

Ich hab jetzt einmal eine Standplatzliste (Basis: Internettaxi.at) für Wien überarbeitet. Vor allem vor die Telefonnummer die Vorwahl „+431“ dazugeschrieben und die Ziffern zusammengerückt, damit die Nummer durch anklicken den Befehl zum Wählen öffnet. Die hab ich jetzt als Datei in meinem iPhone abgelegt (Programm AirShare) such den nächsten Standplatz und drücke auf die Nummer. Ich hab sie auch „hier“ zum ansurfen gepostet.  Aber bequem in Relation zu den Möglichkeiten ist anders. Vielleicht schreibt ja doch jemand eine Application oder besser integriert die Daten in „Arround me“ oder Powersearch.

Hier noch meine selbergestrickte Offline Variante mit der Datei zum ablegen am iPhone:

>>> Standplatzliste

p.s. . Jetzt muss ich einmal ein Lob auf unsere Taxilenker mit Migrationshintergrund aussprechen. So viele nette, angenehme, tw. auch gscheite Menschen wie man da trifft ist sehr angenehm. Und – leider oft im Gegensatz zu grantigen WienerInnen – wahnsinnig hilfsbereit. Mir mit meinen zwei Krücken wird praktisch immer Hilfe beim Ein- und Aussteigen angeboten, oft wird mir auch noch herzlichst alles Gute gewunschen. Dies auch deshalb weil mir das übliche ausländerfeindliche Gesudere auch in Form des „Witzes“ „Du sagen, ich fahren“ schwer am Keks geht. Das ist auch der Grund warum ich noch immer 60 1 60 fahre, weil die bei mehreren Tests des Falter die einzigen waren, die nicht bereiten waren einen Wusch nach einem „Inländer“Taxi zu erfüllen. Mittlerweile gibts ja auch im Funk praktisch oder fast ein Monopol und ich weiss auch nicht ob das noch stimmt.

https://schindlers.at/2009/06/19/liste-taxistandpatze-in-wien/

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Liste Taxistandpätze in Wien

>>> siehe auch: https://schindlers.at/2009/06/19/standplatzpolitik-ist-verkehrspolitik/

  • diese Standplatzliste basiert auf der von Internettaxi.at. Ich habe nur vor die Telefonnummern die Vorwahl "+431" eingefügt und die Ziffern zusammengerückt, damit die Nummer am iPhne oder anderen Smartphones durch anklicken den Befehl zum Wählen öffnet.
  • ich habe diese Seite auch noch mit der leichter merkbaren Adresse http://tinyurl.com/standplatzliste versehen

 

Upgrade 12.11.2009:

Hilfreich ist auch folgendes Programm für das iPhone, dass mir je nach Aufenthaltsort den nächsten Taxistandplatz (weltweit) anzeigt.

>>> http://www.cab4me.com

Eine Verbindung mit den Telefonnummern des Standplatzes wär natürlich super.

Wiener Taxistandplatzverzeichnis

1. Bezirk Innere Stadt
Babenbergerstr.- Burgring
+4315232355
Hoher Markt – Mark Aurel Str.
+4315330498
Opernring – Operng. Aida
+4315865205
Rotenturmstr. vor Nr. 29
+4315321080
Schottentor – Schotteng.
+4315331260
Schwarzenbergpl. –Kärnter Ring
+4315054163
Stubenring – Dr. Karl Lueger Pl. – Cafe Prückl
+4315123236
2. Bezirk Leopoldstadt
Ausstellungsstr. – Molkereistr.
+4317286285
Elderschplatz
+4317204122
IBM – Venediger Au
+4312125234
Obere Augartenstr. – Taborstraße
+4312145867
Praterstr. vor Nr. 28 – Nestroyplatz
+4312141446
Vorgartenstr. – Ybbsstraße
+4317280185
Praterstern, Praterstraße
+4312145170
3. Bezirk Landstrasse
Fasang. – Obere Bahngasse
+4317984101
Marxerg. – Rasumofskygasse
+4317123299
Messenhauserg. – Landstr. Hauptstr.
+4317132281
Neulingg. – Ungarg.
+4317133741
Radetzkypl. – Radetzkystr. vor Nr. 23
+4317136162
Rochuspl. –Rasumofskyg.
+4317133740
Schnirchg. – Schlachthausg.
+4317987650
Vor UBahnStation Gasometer 1.Wagen Guglgasse
4. Bezirk Wieden
Gusshausstr. 1 Schwarzenbergplatz
+4315053440
Schönburgstr. – Wiedner Hauptstraße
+4315057269
Südtiroler Platz vor Nr. 7
+4315054589
Waagg. – Wiedner Hauptstraße
+4315865292
5. Bezirk Margareten
Kettenbrückeng. – U-Bahn
+4315873428
Margareten Str. vor Nr. 70
+4315875151
Matzleinsdorfer Platz – Grünwaldg.
+4315442940
Schönbrunner Str. – Margaretengürtel
+4315444711
Siebenbrunnenplatz
+4315442323
6. Bezirk Mariahilf
Brückeng. – Gumpendorfer Straße
+4315970351
Capistrang. – Mariahilfer Straße
+4315865299
Linke Wienzeile 4 – Theater a.d. Wien
+4315873405
Stumperg. – Mariahilfer Straße
+4315969748
Wallg.
+4315973979
7. Bezirk Neubau
Lerchenfelder Str. – Neubaugasse
+4315233692
Neubaug. – Mondscheingasse
+4315231060
Urban Loritz Pl. – Westbahnstraße
+4315233426
8. Bezirk Josefstadt

Auerspergstr. Josefstädter Straße
+4314062699
Hamerlingpl. – Albertgasse
+4314056103
Kochg. – Alser Straße
+4314058145

9. Bezirk Alsergrund

Alserlinie Hernalser Gürtel
+4314062467
Bergg. – Porzellangasse
+4313171460
Frankhpl. – Garelligasse
+4314063608
Franz Josefs Bahnhof – Julius Tandler Platz
+4313175407
Kolosseum – Nussdorfer Straße
+4313176247
Senseng. – Spitalgasse
+43140601180
Volksoper – Währinger Gürtel
+4314062634

10. Bezirk Favoriten

Alaudag. – Favoritenstraße
+4316884353
Gutheil Schoder G. – Hotel Bosei
+4316675787
Klausenburger Str. – Favoritenstraße
+4316041315
Kundratstr. – Triester Straße
+4316042239
Kurbad str. – WIG
+4316881339
Neilreichg. – Quellenstraße
+4316027569
Otto Probst Straße
+4316154940
Pernerstorferg. – Laxenburger Straße
+4316043736
Reumannpl. – Buchengasse
+4316044354
Schrankenbergg. – Quellenstraße
+43160401135
Sibeliusstraße
+4316150344
Troststr. – Laxenburger Straße
+4316030986
11. Bezirk Simmering
Enkplatz ggü.U-Bahn Aufgang
Grillg. 3 EKZ
+4317481455
Hasenleitengasse/Haugergasse bei Endstelle U 3
Hauffg. – Simmeringer Hauptstr.
+4317492214
Krematorium – Simmeringer Hauptstr.
+4317676273
Leberweg – Svetelskystr.
+4317689222
Modecenterstr.
+4317481441
Münnichpl. – Kaiser Ebersdorfer Str.
+4317676768
Unter der Kirche – Kaiser Ebersdorfer Str.
+4317671340
Weissenböckstr.
+4317698770

12. Bezirk Meidling

Am Schöpfwerk bei U6
+4316677110
Dörfelstraße
+4318135103
Giersterg. – Schönbrunner Straße
+4318134747
Philadelphiabrücke – Koppreitergasse
+4318135397
Pohlgasse
+4318171117
U4 Parkshop
+4318135295

13. Bezirk Hietzing

Hermesstr. – Dr. Schober Straße
+4318042942
Hietzing Am Platz
+4318775576
Krankenhaus Lainz – Wolkersbergenstraße
+4318042988
Kupelwieserg. – Hummelgasse
+4318775119
Lainzer Platz
+4318040000
Rosenhügel – Atzgersdorfer Straße
+4318042828

14. Bezirk Penzing

Baumgartner Höhe
+4319149634
Breitenseer Str. – Poschgasse
+4319821489
Linzer Str. vor Nr. 419 – Hütteldorf
+4319142297
Lützowg. – Hütteldorfer Straße
+4319144318

15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus

Felberstr. – Johnstraße
+4319825154
Kardinal Rauscher Pl. – Huglgasse
+4319824451
Lehnerg. – Mariahilfer Str. 194
+4318920588
Mariahilfer Gürtel – U-Bahn Gumpendorfer Str.
+4318934238
Markgraf Rüdiger Str. – Gablenzgasse
+4319850588

16. Bezirk Ottakring

Alt Ottakring – Weinheimergasse
+4314865194
Brunneng. – Thaliastraße
+4314920747
Johann Nepomuk Berger Platz
+4314861325
Schumeierpl. – Thaliastraße
+4314925577
Weltspiegel – Lerchenfelder Gürtel
+4314057280
Wilhelminenspital – Montleartstr.
+4314931516
17. Bezirk Hernals
Dornbacher Str. – Vollbadgasse
+4314863259
Güpferlingstr. – Hernalser Hauptstraße
+4314864289
Hernalser Hauptstr. – Nesselgasse
+4314863147
Kalvarienbergg.- Elterleinplatz
+4314062697

18. Bezirk Währing

Aumannpl. – Währinger Straße
+4314792208
Gersthofer Str. – Herbeckstraße
+4314792266
Martinstr. – Währinger Straße
+4314058129
Pötzleinsdorfer Str. vor Nr. 65
+4314794309
Vinzenzg. – Kreuzgasse
+4314704177
19. Bezirk Döbling
Armbrusterg. – Grinzinger Straße
+4313701316
Glanzing – Krottenbachstr. 193
+4314798683
Grinzing am Platz – Himmelstraße
+4313201540
Hardtg. – Billrothstraße
+4313686346
Neustift am Walde 71
+4314403320
Nussdorfer Pl. – Heiligenstädter Straße
+43137+431650
Nussdorfer Str. – Döblinger Gürtel
+4313693135
Obkircherg. – Sieveringer Straße
+43132+431585
Peter Jordan Str. – Dänenstraße
+4314788105
Silberg. – Billrothstraße
+4313684230

20. Bezirk Brigittenau

Friedrich Engels Platz vor Nr.19
+4313326382
Höchstädtpl. vor Nr. 5
+4313324112
Lorenz Böhler – Leystr. – Donaueschingenstr.
+4313324928
Wallensteinpl. vor Nr. 8
+4313325105
Wexstr. – Leipziger Platz
+4313327218
21. Bezirk Floridsdorf
Anton Schallg. – Brünner Straße
+4312928400
Bellg. – Jedleseer Straße
+4312706569
Dopschstr. – Grossfeldsiedlung
+4312582720
Franz Jonas Platz
+4312726622
Herzmanovsky-Orlandog. – Gitlbauergasse
+4312592732
Schloßhofer Str. – Busbahnhof
+4312713193
Siemensstr. – Brünner Straße
+4312921202
Stammersdorf – Josef Flandorfer Straße
+4312924257
Strebersdorf – Russbergstraße
+4312921680
22. Bezirk Donaustadt
Am Freihof – Wagramer Straße
+4312033173
Donauzentrum – Wagramer Straße
+4312035356
Genochpl. – Hausgrundweg
+4312822331
Mendelssohng. – Schüttauplatz
+4312632631
Rennbahnweg – Wagramer Straße
+4312581666
Siebenbürgerstraße
+4312031256
Siegesplatz – Aspern
+4312825225
U-Bahn Kagran
+4312030500
U-Bahn Kaisermühlen – UNO City
+4312636810
Zanggasse – Quadenstraße
+4312823504
23. Bezirk Liesing
Anton Baumgartner Str. – Wohnpark Alt Erlaa
+4316670250
Atzgersdorf – Breitenfurter Straße 299
+4318693386
Ketzerg. – Triester Straße
+4316991709
Liesing –Bahnhofsvorplatz
+4318693838
Mauer – Hauptplatz
+4318881067
Richard Strauss Str. – Traviatagasse
+4316164630
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Proseminararbeiten

Seit dem Studienjahr 2008/09 wird aufgrund einer Regelung der FH auch in meiner Lehrveranstaltung von allen StudentInnen die Abgabe einer Proseminararbeit gefordert. Diese Proseminararbeiten sollen auch dem Zweck der Vorbereitung auf die schriftliche Diplomarbeit dienen, quasi eine Art Probegalopp dafür. Auch durch diese hohen Ansprüche sind einige wirklich lesenswerte und interessante Arbeiten entstanden. Einige von diesen Arbeiten veröffentliche ich hier, weil sie es wert sind sie einer breiteren (Fach) Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Politische Beteiligung und informelles Lernen: Die im Rahmen der Lehrveranstaltung " Erwachsenenbildung und Sozialarbeit" erstellte Proseminararbeit von Wolfgang Starzinger befasst sich mit einem Vergleich der Methoden Plnaungszelle nach Peter C. Dienel und Zukunftswerkstatt nach Robert Jungk vor allem mit ihren Auswirkungen auf das Lernen von Erwachsenen im Sinne informellen Lernens und politischer Bildung. >>> zur Langfassung

 

Bildung im Alter, Bildungsarbeit mit älteren Menschen: Lea Riedl hat ihre sehr umfassende Betrachtung der verschiedenen Aspekte der Bildungsarbeit mit älteren Menschen mit vielen Zahlen und Fakten untermauert, aber auch die Praxis wird beschrieben. Die gesamte Arbeit ist hier downzuloaden [350 k, pdf] Proseminararbeit Lea Riedl Doc-1 ein Tipp in diesem Zusammenhang: siehe auch die Website des Vereins alters.kulturen

 

Alphabetisierung in der Erwachsenenbildung:

Wolfgang Wimmer-Berg hat sich mit dem wichtigen Thema Alphabetisierung beschäftigt. Einem der zentralen Themen an der Schnittstelle "Erwachsenenbildung und Sozialarbeit" die ganze Arbeit ist hier zu lesen: https://schindlers.at/2009/11/06/alphabetisierung-in-der-erwachsenenbildung/

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Politische Beteiligung und informelles Lernen

>>> zur Überblicksseite Proseminararbeiten

Seminararbeit in „Erwachsenenbildung und Sozialarbeit

Autor: Wolfgang Starzinger

Wintersemester 2008/09                                        Wien, 9. Februar 2009
FH Campus Wien, Soziale Arbeit                                     Politische Beteiligung und informelles Lernen
Erwachsenenbildung                                Wolfgang Starzinger
LV-Leiter: DSA MAS Manfred Schindler                                                3. Semester BA VZ

Einleitung

Diese Seminararbeit wird für die Lehrveranstaltung Erwachsenenbildung verfasst. Die Arbeit mit dem Titel „Politische Beteiligung und informelles Lernen“ steht im Rahmen des Themengebietes unübliche Bildungseinrichtungen.
Ich versuche zu Beginn zu klären was unter informellem Lernen zu verstehen ist und wie es von formalem Lernen abgegrenzt werden kann. Danach versuche ich auf das Feld von politischer Partizipation und darin enthaltenen Aspekten von informellem Lernen einzugehen. Als Literaturgrundlage dienen mir ein Gespräch zwischen Elke Gruber, Manfred Schindler und Peter Bettelheim mit dem Titel „,Planungszelle versus Zukunftswerkstatt’ oder ist ,Politische Bildung’ politisch?“ und die Bücher „Die Planungszelle. Der Bürger plant seine Umwelt. Eine Alternative zur Establishment-Demokratie“ von Peter C. Dienel aus dem Jahr 1991 und „Zukunftswerkstätten“ von Robert Jungk im Jahr 1981 verfasst.

1.1. Informelles Lernen

Zuerst gilt es einmal abzuklären, was unter nicht-formalem bzw. informellem Lernen im Gegensatz zum formalen Lernen zu verstehen ist. Unter anderem fasste die Kommission der Europäischen Gemeinschaften in ihrem Arbeitsdokument der Kommissionsstellen mit dem Titel „Memorandum über Lebenslanges Lernen“, das im Jahr 2000 erarbeitet wurde, diese drei Kategorien von Lernen wie folgt zusammen :

Formales Lernen findet in Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen statt und führt zu anerkannten Abschlüssen und Qualifikationen.
Nicht-formales Lernen findet außerhalb der Hauptsysteme der allgemeinen und beruflichen Bildung statt und führt nicht unbedingt zum Erwerb eines formalen Abschlusses. Nicht-formales kann am Arbeitsplatz und im Rahmen von Aktivitäten der Organisationen und Gruppierungen der Zivilgesellschaft (wie Jugendorganisationen, Gewerkschaften und politischen Parteien) stattfinden. Auch Organisationen oder Dienste, die zur Ergänzung der formalen Systeme eingerichtet werden, können als Ort nicht-formalen Lernens fungieren (z.B. Kunst-, Musik- und Sportkurse oder private Betreuung durch Tutoren zur Prüfungsvorbereitung).
Informelles Lernen ist eine natürliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens. Anders als beim formalen und nicht-formalen Lernen handelt es sich beim informellen Lernen nicht notwendigerweise um ein intentionales Lernen, weshalb es auch von den Lernenden selbst unter Umständen gar nicht als Erweiterung ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten wahrgenommen wird (Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2000: 9f).

Informelles Lernen kennt also keinen klaren Rahmen. Dies kann positiv gedeutet werden, in dem Sinne, dass es quasi immer und überall stattfinden kann und auch tatsächlich stattfindet. Da es recht ungezwungen ablaufen kann und keine klaren Zielvorgaben haben muss, ist es aber auch schwer fassbar oder gar messbar und bewertbar zu machen. Gerade diese Unrationalität des informellen Lernens sehen beispielsweise die Institutionen der EU als problematisch an und versuchen nun, wie auch aus dem oben zitierten „Memorandum über Lebenslanges Lernen“ hervorgeht, es einzuordnen und zu strukturieren. Informelles Lernen soll also systematisch nutzbar und gezielt anwendbar gemacht werden.
Gerade in dem Irrationalen, dem Unplanbaren und dem Ungezwungenen kann aber genau der Vorteil bzw. das Besondere des informellen Lernens gesehen werden.

1.1. Unübliche Einrichtungen der Bildung

Als nächstes möchte ich nun auf einige unübliche Einrichtungen der Bildung eingehen. Dazu möchte ich festhalten, dass ich den Begriff „Einrichtung“ möglichst offen halte. Einrichtung ist also nicht unbedingt als Organisation oder Institution zu sehen und auch nicht räumlich fest zu machen. Im Prinzip kann alles, was nicht als Bildungseinrichtung definiert ist, als unübliche Einrichtung der Bildung betrachtet werden. Herkömmliche Einrichtungen der Bildung sind Schulen, Universitäten oder andere Ausbildungsstätten, die Hauptziel die Weitergabe von Wissen und klar definierten fachlichen Fähigkeiten haben.
Vereine haben meist ein konkretes Ziel, ein Anliegen. In Sportvereinen zum Beispiel organisieren sich Menschen um Möglichkeiten zu schaffen eine oder mehrere Sportarten auszuüben. Es bedarf dafür eines organisatorischen Aufwandes, etwa, wenn es darum geht Trainingsplätze zur Verfügung zu haben, es bedarf eines finanziellen Aufwandes, wenn zum Beispiel spezielle Ausrüstung für die Ausübung des Sports notwendig ist. Vereine vernetzen sich untereinander, Wettkämpfe und Meisterschaften werden organisiert und vieles mehr. Außerdem sind die meisten SportlerInnen bestrebt bestimmte Leistungen zu erzielen, sich selbst zu verbessern. Beim Zusammenschluss oder beim Beitritt zu einem Sportverein ist das voneinander Lernen ein entscheidender Punkt. TrainerInnen sind speziell ausgebildet, KollegInnen geben sich gegenseitig Tipps. Dabei ist das Lernen, zumeist kombiniert mit Übungen, recht konkret und das definierte Ziel. Immer öfter wird aber gerade auch im Bezug auf Sportvereine, oder viele andere Freizeitvereinigungen wie Musikvereine und vieles mehr, ein sozialer Lerneffekt betont. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen in Vereinen das Zusammenleben „erlernen“ und sich so dann allgemein in der Gesellschaft besser zurechtfinden . Hierfür gibt es aber in den seltensten Fällen speziell ausgebildete Trainer oder Übungen. Dieses Lernen läuft also informell ab, es ist eben nicht konkret fassbar und messbar. Es läuft permanent im wahrsten Sinne des Wortes zwischenmenschlich ab. (vgl. Wien Marketing GmbH (2003): Wien. Zukunft findet Stadt. Bewegung findet Stadt. Dachverbände).

2. Politische Beteiligung

Politische Aktivität von BürgerInnen hat zumeist Elemente des informellen und des Nicht-formalen Lernens. Wobei ich in dieser Arbeit keine genaue Kategorisierung vornehme, in welches der beiden Modelle welcher Bildungseffekt einzuordnen ist.
Ausgehend davon, dass BürgerInnen ein bestimmtes Anliegen haben, organisieren sie sich im Bestreben ein Ziel zu erreichen. Dabei erlernen, übern und praktizieren die beteiligten Menschen beispielsweise Organisieren und Vernetzen, Beschaffung und Verarbeitung von Informationen. Es geht darum den Blick in die Zukunft zu schärfen, bestimmte Vorgehensweisen abzuschätzen und danach zu reflektieren und zu analysieren. Die Gruppe muss sich mit GegnerInnen auseinandersetzen und diesen begegnen. Es gilt Konflikte innerhalb der Gruppe zu bearbeiten. Oft ist es auch notwendig mit einer neutralen Öffentlichkeit zu kommunizieren oder diese für das eigene Anliegen zu gewinnen. Es kann aber ebenfalls sein, dass sich die Gruppe nicht durchsetzt. Es muss die Niederlage eingestanden und neue Sichtweisen akzeptiert werden.
Dies sind alles Kompetenzen, die natürlich nicht nur über politische Beteiligung, erworben werden können. Es legt aber dar, dass politische Beteiligung, nicht einfach nur den Effekt hat, dass ein persönliches politisches Ziel durchgesetzt wird, sondern, dass auch ein gewisser „bildender Mehrwert“ daraus erwächst. Elke Gruber listet in ihrem Text „Politische Bildung und Erwachsenenbildung – ein pädagogisch-struktureller Blick“ ähnliche Fähigkeiten auf. Sie bescheinigt politischer Bildung die Fähigkeit diese Kompetenzen zu vermitteln (vgl. Gruber 2008: 288). Aktive politische Beteiligung hat gegenüber der institutionellen politischen Bildung den zusätzlichen Vorteil, dass sie eine praktische, tatsächlich zu erlebende Erfahrung bietet. Mehrwert wird durch soziale Interaktion gewonnen. Dieser liegt dann aber nicht nur im Feld politischer Beteiligung, Politik und Gesellschaft. Zusätzlich können bei aktiver politischer Beteiligung Potenziale der Kreativität und des Engagements geweckt werden. Nach diesen allgemeinen Ausführungen zur politischen Beteiligung und informellem Lernen möchte ich nun auf zwei Möglichkeiten der Beteiligung eingehen.

2.1. Planungszelle und Zukunftswerkstatt

Als Beispiele für Modelle der politischen Beteiligung stelle ich die Planungszelle und die Zukunftswerkstatt in Grundzügen vor. Im darauf folgenden Kapitel werde ich dann anhand eines Gesprächs zwischen Peter Bettelheim, Elke Gruber und Manfred Schindler, in dem es um eben dieses Thema geht, auf Bildungseffekte der Modelle Planungszelle und Zukunftswerkstatt eingehen.
Sowohl Planungszelle als auch Zukunftswerkstatt „verstehen sich nicht als ‚Basisbewegung‘ im Sinne von Bürgerinitiativen, sondern als organisierte ‚Planungsinstrumente‘.“ Dienel, der als Erfinder der Planungszelle gilt, hat diese als notwendige „Alternative zur Establishment-Demokratie“ bezeichnet (campus.vhs.at 2000: Planungszelle versus Zukunftswerkstatt).

2.1.1. Die Planungszelle

Schon in den 1970ern schien die repräsentative Demokratie in Westeuropa von Innen wie von Außen angreifbar zu sein und Anzeichen für eine Krise oder gar dem Ende des Systems wurden gesehen und analysiert. Aus der Sicht der BürgerInnen war der Mangel an tatsächlichen Mitsprachemöglichkeiten ein Hauptproblem. Entscheidungen über das gesellschaftliche Zusammenleben werden getroffen ohne die Betroffenen selbst einzubeziehen. Bestehende Konzepte der BürgerInnenbeteiligung wurden hinterfragt, auf Mängel und Erweiterungsmöglichkeiten untersucht. Als entscheidender Mangel wurde erkannt, dass die Übernahme von Ideen aus vorhandenen Beteiligungskonzepten in die politische oder administrative Praxis mehr oder weniger dem Zufall überlassen war (vgl. Dienel 1991: 15ff).
Das Merkmal, das die Planungszelle von anderen Methoden der BürgerInnenbeteiligung unterscheidet ist der höhere Grad an Verbindlichkeit der Ergebnisse für die AuftraggeberInnen bzw. politische  Institutionen. Dies hebt das Ausmaß der Mitbestimmung auf ein anderes Niveau. Dem Problem, dass sich interessierte und aktive BügerInnen in welcher Phase und auf welche Weise auch immer bei Planungsprozessen einbringen, ihre Vorschläge und Ideen, ja nicht einmal mit Aufwand von Zeit und Mühe erarbeitete Konzepte Beachtung fanden, sollte damit begegnet werden. Unverbindliche Beteiligungsverfahren dienen allzu oft nur als Feigenblatt um zu beweisen, dass das Projekt nahe an den Interessen der Betroffenen sei. Beteiligte BürgerInnen erleben diese Pseudobeteiligung als besonders enttäuschend. Dienel spricht von „unerheblichem Dabeisein“ (vgl. Dienel 1991: 10ff).
Dienel beschreibt die Planungszelle als „eine Gruppe von Bürgern (sic!), die nach Zufallsverfahren ausgewählt und für begrenzte Zeit von ihren arbeitstäglichen Verpflichtungen vergütet freigestellt worden sind, um assistiert von Prozessbegleitern (sic!), Lösungen für vorgegebene, lösbare Planungsprobleme zu erarbeiten“ (Dienel 1991: 74). Die Gruppe umfasst normalerweise rund 25 Personen, die durch (zwei) MitarbeiterInnen der Fachressorts und (zwei) ProzessbeleiterInnen ergänzt wird. Die Zusammenarbeit kann sich über wenige Tage oder auch über mehrere Wochen erstrecken.
Das Alltagswissen von Betroffenen und das Fachwissen von ExpertInnen sollen sich ergänzen. In der öffentlichen Meinung, der Einschätzung von EntscheidungsträgerInnen und Fachleuten wird das Wissen von „Laien“ oft als nicht ausreichend betrachtet. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass das vorhandene Alltagswissen je nach Anzahl der eingebundenen BürgerInnen breit ist. Es bildet eine gute Basis um sich in spezielle Themenstellungen rasch einzuarbeiten. Dafür müssen benötigte Informationen nur vollständig und gut aufbereitet sein (vgl. partizipation.at o. J.: Planungszelle). Planungszellen sind kostenintensiv. Das Einbeziehen von ExpertInnen und der breiten Bevölkerung kostet mehr als, wenn nur Fachgutachten eingeholt werden und gar nicht oder unabhängig davon BürgerInnen ein Projekt bearbeiten. Diese Mehrkosten und der aufwendigere Prozess sollten aber mehr Nachhaltigkeit, breitere Akzeptanz und umfassender konzipierte Projekte garantieren. Allerdings birgt diese Form der Partizipation durch die Abhängigkeit von GeldgeberInnen auch Gefahren wie die von Manipulation (vgl. Dienel 1991: 10ff).
Am Ende werden die Ergebnisse in einem Bürgergutachten zusammengefasst. Dieses wird dann den AuftraggeberInnen übergeben (vgl. partizipation.at o. J.: Planungszelle).

2.1.2. Die Zukunftswerkstatt

Ausgehend vom Problem, dass zwar BürgerInnen bei Entscheidungen über Alltags- und Berufsleben beteiligt werden, dies aber zumeist zu spät erfolgt, wurde die Idee der Zukunftswerkstatt geboren. Mit zu spät ist gemeint, dass die Betroffenen selbst erst dann Projekte kennenlernen und beurteilen können, wenn diese schon relativ weit fortgeschritten sind. Ohne tatsächlicher, aktiver Beteiligung der Öffentlichkeit, die die eigenen Wünsche und Vorstellungen nicht einbringen kann oder gar nicht angehalten ist welche zu entwickeln, bestimmen Fachleute und Financiers. Es gibt also eine Elite, die geleitet von eigenen Wertvorstellungen und Interessen die Zukunft vieler im Großen wie im Kleinen auf oft viele Jahre oder gar Jahrzehnte im Voraus plant. Und dies hat Auswirkungen auf praktisch alle Bereichen des Lebens. Genau diese Passivität und dieses Verplant haben auch soziale und politische Wirkung. BürgerInnen fühlen sich machtlos, stehen Fachleuten als Unwissende gegenüber und fügen sich in Vorgaben ein, egal ob es um die Planung von Wohnraum oder Stadtteilen geht, ob es um Mitsprache bei wirtschaftlichen Entscheidungen oder politischen Diskurs geht. Robert Jungk und Norbert R. Müllert sprechen von eine „Lücke im demokratischen System“, die auch zur Folge hat, dass Betroffene nicht grundsätzlich hinter dem Projekt stehen, es nicht als ihres betrachten und erst von der Notwendigkeit und Nützlichkeit überzeugt werden müssen (vgl. Jungk/Müllert 1981: 15ff).
Das Konzept der Zukunftswerkstatt soll die BügerInnen tatsächlich miteinbeziehen, deren Kreativität fördern und fordern um tatsächlich eigene Vorschläge zu bringen und so eigene Vorstellungen abseits von ExpertInnenmeinungen verwirklichen zu können. Eingeteilt wird eine Zukunftswerkstatt in folgende Phasen. Nachdem das Thema feststeht wird, wird in der Vorbereitungsphase ein geeigneter Platz gesucht, benötigte Materialien organisiert und BürgerInnen informiert und eingeladen. In der Werkstatt selbst werden zuerst nur Kritik gesammelt und Probleme dargestellt. In der Phantasiephase sollen möglichst offen, durchaus auch utopisch der Kreativität freier Lauf gelassen werden. Schließlich wird versucht die frei entwickelten Ideen in der Verwirklichungsphase in die Realität zu holen. Einschränkende Rahmenbedingungen, herrschende Machtverhältnisse und ähnliches werden bewusst erst am Ende miteinbezogen, damit sie vorher das Denken der PlanerInnen nicht blockieren (vgl. Jungk/Müllert 1981: 20f).
Seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es die Zukunftsforschung. Ausgehend von den militärischen Think Tanks soll Zukunft strategisch geplant werden. Ideenfindung wird verwissenschaftlicht. Kreativität und Phantasie soll kanalisiert und gesteuert werden. In den 1960er Jahren begann die noch junge Zukunftsforschung, die sich bis dahin fast ausschließlich der Prognose von Wissenschaft und Technik gewidmet hatte, auch notwendigen gesellschaftlichen Neuerungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Obwohl die Stimmung gegen eine „Kolonisierung der Zukunft“ war, herrscht zugleich die Meinung vor, dass die „Erfindung alternativer Zukünfte“ von intellektuellen Eliten ausgehen muss (vgl. Jungk/Müllert 1981: 35f). Auf der Idee der Zukunftsforschung aufbauend wurde zuerst in den USA in den 1970ern versucht in den so genannten „Jahr 2000 Gruppen“ eine breitere Öffentlichkeit in den Prozess miteinzubeziehen. Obwohl von den politischen Eliten mitiniziert, sahen diese die Gruppen bald als eine Art Konkurrenz zur etablierten repräsentativen Demokratie (vgl. Jungk/Müllert 1981: 33ff).

2.2. Bildungseffekte der beiden Modelle

Elke Gruber sieht schon im Hintergrund der Zukunftswerkstatt ein Umdenken in der Erwachsenenpädagogik seit dem Ende der 1960er Jahre. Themenorientierung und Situationsorientierung gewinnt gegenüber dem Konzept der kognitiven Wissensvermittlung an Bedeutung. Ein wichtiger Aspekt ist die Veränderung und Erweiterung von Wissensproduktion (vgl. campus.vhs.at (2000): „Planungszelle versus Zukunftswerkstatt“).
Methoden der BürgerInnenbeteiligung haben gegenüber den verschiedenen Formen der Abstimmung, wie Wahlen, Volksentscheidungen und ähnlichem den Vorteil, dass nicht nur dafür oder dagegen entschieden wird. Die Alternativen sind nicht vorgegeben. Dies hat eine längerfristig prägende Wirkung auf die Beteiligten zur Folge (vgl. Dienel 1991: 75f).
„Die Planungszelle ist eine Anwendung der Vorteile des aufgabenorientierten, Lernen ermöglichenden Gruppenprozesses für die Zwecke der Planbeteiligung“ (Dienel 1991: 75).
In Planungszellen wie in Zukunftswerkstätten wird erlernt wie in einer Gruppe eine Entscheidung getroffen wird. Die Kommunikation ermöglicht Feedback, Überprüfung und Korrektur innerhalb der Gruppe und von jedem/jeder selbst. Probleme und Barrieren in der Gruppe müssen bewältigt werden. Dafür Kompromisse einzugehen und sich beim Überwinden von zum Beispiel Kommunikationsschwierigkeiten zu beteiligen kommt durch die Wertigkeit des gemeinsamen Ziels zustande. Einzelne nehmen sich selbst zum Wohle und zum Funktionieren der Gruppe zurück, diese Fähigkeit kann auf weitere Lebensbereiche übertragen werden.
Das Trennen der Phasen bringt ein Fokussieren mit sich. Indem zum Beispiel bei der Zukunftswerkstatt in der Kritikphase nur genannt wird was stört, kann niemand blockiert werden ein Problem zu nennen, weil es zu unlösbar oder zu unwichtig erscheint. Allgemein kann dieses Gliedern in Phasen auch im Alltag der Menschen strategisches Denken und geplantes Vorgehen fördern.
Bei beiden Modellen werden bewusst verschiedene Gruppen der Bevölkerung zusammengesucht. Das heißt es gibt auch immer einen sozialen und auch soziologischen Lernprozess. Die Menschen bekommen Sichtweisen, Kommunikationsweisen und Vorstellungen von Menschen, mit denen sie in ihrem Alltag eigentlich nichts zu tun haben, vor Augen geführt. In den Prozessen selbst wird direkt gelernt Kompromisse einzugehen und vielleicht neue Allianzen zu schließen, die dann zu Netzwerken ausgebaut werden können.
Sowohl Planungszelle als auch Zukunftswerkstatt haben bis zu einem gewissen Grad auch immer einen emanzipatorischen Effekt. Menschen erleben Politik als beeinflussbar. Sie beteiligen sich aktiv an politischen Prozessen, nehmen so Einfluss auf Entscheidungen und in gewissem Maße auch auf gesellschaftliche Vorgänge. Unter Umständen machen die Beteiligten im Rahmen einer Planungszelle oder einer Zukunftswerkstatt persönliche Bekanntschaft mit politischen EntscheidungsträgerInnen oder durchschauen Mechanismen und Strukturen der Politik. Die beteiligten BürgerInnen bekommen Selbstvertrauen im Bezug auf Autoritäten aber auch im Bezug auf sich. Beteiligten wird etwas zugetraut, es wird vermittelt, dass sie sich selbst etwas zutrauen können. Es wird quasi eingefordert, dass etwas erarbeitet wird und, dass die BürgerInnen dies können. Die beteiligten BürgerInnen müssen sich mit durchaus recht komplexen Sachverhalten beschäftigen und Hintergründe beleuchten oder nachforschen. Wer sich einmal diesen Umgang mit Komplexität angeeignet hat, wird im Alltag nicht mehr die oft allzu vereinfacht darstellenden Sichtweisen diverser Medien und anderer meinungsbildenden Institutionen und in der Öffentlichkeit stehender Personen hinnehmen.
Was natürlich auch einen nicht zu vernachlässigenden Bildungseffekt hat ist einfach, dass sich Menschen mit einem speziellen Thema beschäftigen. Sie erwerben ganz einfach Sachwissen. Dies passiert teilweise über relativ traditionelle Wege der Wissensvermittlung, zum Beispiel den Inputs der ExpertInnen in einer Planungszelle, über Austausch von Beteiligten und ihrem mitgebrachten Wissen, bis hin zum gezielten Phantasieren in der Zukunftswerkstatt.
Zusätzlich haben bürgerInnenbeteiligende Methoden einen Multiplikationseffekt. Erworbenes Sachwissen wird genauso wie Aspekte der angewandten Methode selbst an Menschen im Umfeld weitergegeben. Eingebundene sprechen mit Verwandten und Bekannten darüber und es entstehen daraus vielleicht weitere Diskussionen und Ideen. Die relativ kurze Dauer von Planungszelle beziehungsweise Zukunftswerkstatt schränkt natürlich ein. Bildung und auch politische Bildung erstreckt sich normalerweise über einen längeren Zeitraum, aber es werden jedenfalls fundamental wichtige Grundlagen angeeignet (vgl. partizipation.at o. J.: Planungszelle).

Literatur

Dienel, Peter C. (1991): Die Planungszelle. Der Bürger plant seine Umwelt. Eine Alternative zur Establishment-Demokratie. 2. Auflage. Opladen

Gruber, Elke (2008): Politische Bildung und Erwachsenenbildung – ein pädagogisch-struktureller Blick. Wien

Jungk, Robert (1981): Zukunftswerkstätten. Hamburg

Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2000): Memorandum über Lebenslanges Lernen. Arbeitsdokument der Kommissionsstellen. Brüssel

Graue Literatur (Internetquellen)

campus.vhs.at (2000): „Planungszelle versus Zukunftswerkstatt“ oder ist „Politische Bildung“ politisch? Ein Gespräch zwischen Elke Gruber, Manfred Schindler und Peter Bettelheim.
Auf: http://projekte.vhs.at/partizipation/planungszelleversuszukunftswerkstatt
(zuletzt abgerufen am 5.1.2009)

partizipation.at (o. J.): Planungszelle. Auf: http://www.partizipation.at/planungszelle.html (zuletzt abgerufen am 5.2.2009)

Stadt Wien Marketing GmbH (2003): Wien. Zukunft findet Stadt. Bewegung findet Stadt. Dachverbände.
Auf: http://www.wien-event.at/bewegungFindetStadt/dachverbaende.cmi (zuletzt abgerufen am 6.1.2009)

>>> Politische Beteiligung und informelles Lernen
(download der Arbeit als .pdf)

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Lichterkette gegen rechte Hetze

Lichterkette 2009 18. Juni 2009, 19 Uhr vor dem Parlament (am Ring)
Durch PROtest!

FÜR respektvolles Miteinander
FÜR menschenwürdige Behandlung für jede_n
FÜR Freude an Vielfalt statt Abkapseln in Einfalt
FÜR Zivilcourage statt Wegschauen
FÜR ehrliche Diskussionen statt Propagandalügen

Lichterkette gegen rechte Hetze

Zwei Wiener StudentInnen hat es gereicht und sie haben ohne das Backing einer politischen Organisation begonnen diese Aktion zu setzen. Auf Facebook hat es begonnen, mittlerweile haben sich dort 9630 UnterstützerInnen gefunden. Mittlerweile wird die Aktion auch medial augegriffen (zb im heutigen Standard unter dem Titel „Ein Praktikum in Zivilcourage„). Am Donnerstag um 19h findet die Aktion vor dem und um das Parlament statt. Für tropffreie Fackeln ist gesorgt.

Nähere Infos:

http://lichterkette2009.at/doku.php?id=wien:start

http://lichterkette2009.blogspot.com/

Wachrütteln für ein anderes Österreich (derstandard.at 12.6.)

Lichterkette ums Parlament (derstandard.at 11.6.)

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