Den folgenden Leserbrief habe ich eben zum heutigen „Kommentar der anderen von Gerhard Amendt“ abgesandt:
Dass die Mehrheit der Gewalttaten in der Familie von Männern begangen wird und Frauen und Kinder die Opfer sind und nicht umgekehrt, wird weder in der öffentlichen noch in der wissenschaftlichen Debatte ernsthaft bestritten. Ausser von – z. B. -Gerhard Amendt, der damit auch hinreichend öffentliche Aufmerksamkeit erheischt.
Kampagnen müssen zuspitzen, um die notwendige Aufmerksamkeit zu erregen. Dass an Hand von Ausnahmen generelle Aussagen und Ziele in Frage gestellt werden, ist ein uralter rhetorischer Trick. Sehr wissenschaftlich kann`s dann natürlich nicht mehr zugehen. Logisch auch nicht mehr.
Da werden die entsprechenden Belege für die real existierende Gewalt demagogisch in Frage gestellt („Hochrechnungen von vereinzelten Erfahrungen und Episoden“) und eigene nicht näher definierte Untersuchungen („Zahlen aus der Forschung“) zur allein selig machenden Weisheit.
Auf der Basis einer Befragung von (offenbar ausschliesslich) Männern(!) wird „nachgewiesen“, dass eigentlich fast immer die Frauen diejenigen sind, die die körperliche Auseinandersetzung beginnen. Klar ist immer der/die Andere schuld. Logisch, dass die körperlich in der Regel schwächeren sich auf eine körperliche Auseinandersetzung einlassen. Realer Gewalt wird gegenübergestellt, dass auch „Mütter ihre Kinder verprügeln und piesacken“.
Wahrscheinlich ist der Feminismus schuld, wie wir das aus anderen Aussagen von Gerhard Amendt schon kennen.
Strukturell brauchen wir nichts tun. Geh, vertragts euch wieder!
Technorati Tags: Emanzipation, Familie, Frauen, Gewalt, Gewalt_in_der_Familie, Männer, Feminismus