Unverständnis und/oder fiese Demagogie

Die Österreichische Gesellschaft für homöopathische Medizin (ÖGHM) warnt vor einer durch die GWUP angekündigten Aktion von Verbraucherschützern, um die fälschlich behauptete Wirkungslosigkeit homöopathischer Arzneimittel zu demonstrieren.

Warnung vor unkritischer Verbraucherschutzaktion
Aktion „Homöopathische Überdosis“ der GWUP

Die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.“ (GWUP) und der Standard kündigen eine Aktion von „Verbraucherschützern“ an, die am 5. Februar 2011 in Wien und deutschen Städten eine „Massen-Überdosis“ homöopathischer Arzneimittel einnehmen werden. Ziel dieser Aktion ist es, die von der GWUP behauptete Wirkungslosigkeit homöopathischer Arzneimittel zu demonstrieren.

Über 70 randomisierte klinische Studien belegen die Wirksamkeit der Homöopathie in über 60 Indikationsgebieten im Human- und Veterinärbereich. Systematische Reviews, Meta-Analysen und der Schweizer HTA-Bericht bestätigen diese positive Evidenz. Die GWUP u.a. Skeptiker-Organisationen wollen dies nicht zur Kenntnis nehmen und behaupten eine „Wirkungslosigkeit“ der Homöopathie. Die GWUP ist nicht zur wissenschaftlichen Diskussion bereit, sondern daran interessiert, die Homöopathie abzuqualifizieren. Die Argumente der GWUP sind weitgehend falsch und beruhen auf Fehlinterpretationen und Unkenntnis der wissenschaftlichen Literatur. Die aktuelle GWUP-Ankündigung der „Aktion“ enthält auf einer Seite 12 schwerwiegende Fehler und Fehlinterpretationen!

Die Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin sendet dazu eine fachliche Stellungnahme der Wissenschaftsredaktion aus (siehe Anhang). Die Literaturversion der Stellungnahme mit allen Literaturangaben ist auf der ÖGHM-Webseite  www.homoeopathie.at zugänglich.

Als Reaktion auf die GWUP-Aktion plant die Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie (ÄKH) am 5.2.2011 eine Flyer-Aktion am Stephansplatz in Wien.

31. Januar 2011

Dr. Gloria Kozel

Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin
Mariahilferstraße 110, 1070 Wien

www.homoeopathie.at

Update: siehe dazu auch das Interview mit Michael Frass, Vizepräsident der Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie. Außerdem ist er Leiter der Spezialambulanz „Homöopathie bei malignen Erkrankungen“ im AKH Wien und Präsident des Dachverbandes Österreichischer Ärzte für Ganzheitsmedizin.

>>> http://derstandard.at/1296696331162/Aktion-1023-Veraechtlichmachung-der-Homoeopathie

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6 Antworten zu Unverständnis und/oder fiese Demagogie

  1. Frau Sokol sagt:

    Wie die große, 2005 in The Lancet publizierte Metastudie gezeigt hat, zeigen homöopathische Verfahren nur in minderqualitativen Untersuchungen positive Effekte. Je genauer man jedoch hinsieht, desto weniger bleibt davon übrig. Man kann also sehr wohl getrost von Wirkungslosigkeit in Zusammenhang mit Homöopathie sprechen.

    Und bitte „argumentieren“ sie jetzt nicht, diese Metastudie wurde „falsch interpretiert“, wie von Homöopathie-Lobbyisten immer wieder fälschlich behauptet wird. Das ist schlicht unwahr.

  2. Frau Falke sagt:

    ohne eine besondere befürworterin alternativer heilmethoden zu sein: ob – umgekehrt – wirksamkeit von medikamenten damit zu beweisen ist, dass man negative effekte der überdosierung messen kann, sei dahingestellt. und ob man mit dem uralten argument, es gebe in den verdünnten zubereitungen keine moleküle der wirksubstanz, wirklich punkten kann, ebenso. schließlich war das nie ein argument der homöopathen, sondern es ging immer um nicht messbare „energie“. aktionismus und argument sollte nicht verwechselt werden!
    weitergesponnen: zu sagen, die chinesische medizin wirke nicht, weil man „chi“ nicht überdosieren kann, ist ebenso lächerlich, wäre aber konsequent: hunderte anti-tai-chi-jünger, die bis zum umfallen die meditativen bewegungen praktizieren, um zu beweisen, wie wirkungslos diese sind. das ganze bitte dann auf you tube zum voting freigeben – freu mich drauf!

  3. Pingback: Altenativmedizinbashing die 2. | manfred schindler

  4. Manfred sagt:

    siehe auch:
    http://schindlers.at/2011/02/06/altenativmedizinbashing-die-2/

    bzw auch das Interview mit Michael Frasss im Standard:
    http://derstandard.at/1296696331162/Aktion-1023-Veraechtlichmachung-der-Homoeopathie

    was im rahmen der „aktion“ nur sehr einseitig thematisiert wurde ist die frage des wirtschaftlichen interesses. wenn schon, dann wird das grosse geld nicht mit homöopathie oder anderen alternativmedizinmethoden gemacht. die alte brechtsche frage gilt noch immer: wer hat interesse?

  5. Pingback: Homöopathiebashing die xte | manfred schindler

  6. Pingback: Brettl vorm Kopf, Hackl im Kreuz | manfred schindler

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